SV Empor Erfurt e.V.
Wartburgstraße 92 - 99092 Erfurt

Spitzen Mannschaftsleistung gegen FC Carl Zeiss Jena

Werner Rathmair, 20.08.2016

Spitzen Mannschaftsleistung gegen FC Carl Zeiss Jena

Am heutigen Samstag absolvierten wir unser erstes Verbandsligapunktspiel bei der U 16 des FC Carl Zeiss Jena. Das Spiel fand „im Schatten“ des EAS-Hexenkessels statt, in dem einige Stunden vorher der FC Bayern seine Visitenkarte abgegeben hatte. Wir hatten da schon mal schlechtere Rahmenbedingungen auszuhalten…

Der FCC ist schon aufgrund seines Leistungszentrumsstatus formal und sportlich als Staffelfavorit gesetzt. Also eine echte Herausforderung für jede Freizeitmannschaft, für uns als Kreisoberligaaufsteiger erst recht. Hinzu kam, dass man sich, warum auch immer, mit 3 Regionalligaspielern verstärkt hatte.

Unser Trainerteam war heute allerdings auch  in der komfortablen Situation, „aus dem Vollen“ schöpfen zu können. Alle waren an Bord, so dass auch die Auswechselbank bestens besetzt war, was sich im späteren Verlauf der Veranstaltung noch als mit spielentscheidend heraus stellen sollte.

Bei der taktische Marschroute für das heutige Match hatten die Tainer in Hinblick auf die Klasse des Gegners ausnahmsweise mal keinen „Hurra-Fußball Nonstop“ auf dem Zettel.

Vielmehr versuchten wir von Beginn an konzentriert aus einer weniger (als sonst) hoch stehenden Abwehr unser Spiel  aufzuziehen und die Schnittstellen für unsere Stürmer mit präzisen Pässen zu bedienen.  Andererseits wurde der Gegner immer wieder gezwungen, durch unser hohes Pressing und konsequentes Doppeln seine eigenen Angriffsversuche abzubrechen bzw. häufige Ballverluste im Mittelfeld hinnehmen zu müssen. Gegen dieses spielstarke Team war das für uns –wenig überraschend-  nur mit einem erheblichen läuferischen Aufwand möglich.

 

Insgesamt hatten wir das Spiel damit aber gut im Griff und erspielten uns in der 1.Halbzeit ein leichtes Übergewicht und ein deutliches Chancenplus. Nachdem wir schon zweimal vor dem Jenaer Tor schwer „gesündigt“ hatten, wurde Jasper in der 8. Min. an der Strafraumgrenze Jenas von Moritz bedient und verwandelte mit einen platzierten Schuss ins linke untere Eck am chancenlosen FCC-Keeper vorbei zum bis dahin verdienten 1:0. In der Folge hatten wir noch mehrere hochkarätige, z.T. schön raus gespielte Chancen, die wir leider unkonzentriert vergaben oder aber am bestens aufgelegten Jenaer Torhüter scheiterten.

Den einzigen Torschuss des FCC  in der 20 Min. entschärfte Arvid, der im Laufe des Spiels noch zu absoluter Top-Form auflaufen sollte (oder besser gesagt: musste…!), mit einer Glanzparade.

Unsere Abwehr hatte das Spiel und Gegenspieler jederzeit im Griff. Organisiert von Mattis, lieferten Benny, Hannes und Chris  einen souveränen Job ab. Kilian und Philipp stellten eine qualifizierte Spieleröffnung und ein schnelles Umschaltspiel sicher. Unsere Stürmer Jasper und Yannick waren jederzeit gefährlich, immer wieder gut in Szene gesetzt von den unaufhörlich „an den Ketten zerrenden“ Moritz und Vincent.

 

Mit dem 1:0 ging es in die Pause. Wenn man etwas kritisieren muss, dann, dass wir den Sack nicht zu gemacht hatten – und das wäre problemlos möglich gewesen. Denn eins war (auch vorher schon) klar: Dieses Spiel wird ein Abnutzungskampf werden und letztlich über die bessere Kondition entschieden!  Und da haben Leistungszentren, die Sportschuleinheiten mit eingerechnet, durch die vielfach höhere Trainingsintensität generell bessere Voraussetzungen. Bei der Ausprägung von Ausdauerqualitäten hilft viel auch viel - im Gegensatz zu anderen fußballspielrelevanten Einflussgrößen.

 

Von Beginn an der 2. Hälfte merkte man, dass sich die Jenaer Jungs etwas vorgenommen hatten. Sie übernahmen die Initiative, ohne aber gefährlich vor unser Tor zu kommen, weil unsere Abwehr die Jenaer Angriffe hervorragend antizipierte, auch wenn diese z.T. nicht besonders einfallreich und ohne Überraschungsmomente – zum Glück für uns- vorgetragen wurden.

In der 55. Min. vollzog sich dann die neuralgische Szene des Spiels: Ein klasse Angriff des FCC mit präziser Flanke und einem platzierten Kopfball  in Richtung linkes unteres Eck unseres Kastens, den jeder schon drin gesehen hatte, kratzte Arvid mit einer Weltklasse-Parade von der Linie. Wenn der Ball drin gewesen wäre-  und dies wäre auch nach der Jenaer Leistungssteigerung nach der Pause nicht unverdient gewesen-, hätte es nochmal richtig eng werden können.

Denn wir waren jetzt teilweise „stehend k.o“, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der hohe Laufaufwand forderte jetzt seinen Tribut. Jetzt war es an der Zeit, mit Vini und Max 2 frische Leute zu bringen. Beide integrieren sich sofort und setzten den Gegner systematisch unter Druck. Außerdem sorgten wir im Vorwärtsgang wieder  verstärkt für hochkarätige Einschussmöglichkeiten und Entlastung. So hatten die anderen Protagonisten auf Empor-Seite immer wieder Zeit und Gelegenheit sich ihrer „Entkrampfung“ zu widmen oder sich hier und da ein kleines Kaltgetränk reichen zu lassen.

In der 63.Min. ein schön heraus gespielter Tempogegenstoß von Vini, der zunächst vom Jenaer Keeper toll pariert, letztlich aber von Jasper durch einen Volley-Knaller direkt und unhaltbar im FCC-Gehäuse zum 2:0 versenkt wurde – fast eine Doublette des 1:0. Danach passierte nicht mehr so richtig viel. Wir verwalteten unseren Vorsprung über die Zeit,  den Jenaer Jungs merkte man jetzt auch etwas Resignation an.

Insgesamt ein verdienter Sieg gegen einen starken Gegner. Die Partie wurde vom sehr souveränen, entscheidungssicheren Schiedsrichter Franz Sander unaufgeregt betreut, es gab keinerlei Diskussionen auf beiden Seiten. Beide Teams machten es ihm trotz der ausgesprochen umkämpften Partie dabei zumindest nicht schwer.

Zu hoffen bleibt, das wir mit weiteren Trainings- und Spieleinheiten sukzessive unseren „Konditionslevel“ optimieren, da dies sonst  dauerhaft zu Lasten unserer Spielqualität geht und damit einer erfolgreichen Spielgestaltung zuwider laufen könnte.

Ein Riesenlob an den ganzen Kader. Alle haben heute Ihren Beitrag geleistet und sich bis zum letzten eingebracht und gekämpft. Ihr seid als Mannschaft aufgetreten, einer hat für den anderen gekämpft und ihr habt euch gegenseitig angespornt. Genau so geht das – so „arbeitet“ ein erfolgreiches Team! Weiter so.


Quelle:Thomas Zahn